(24h/öah/lea) Haiger 16.05.2024 |
Kindertageseinrichtungen sind über die Erziehung, Bildung und Betreuung von Kindern hinaus wichtige Anlaufstellen für Familien. Aus diesem Grund sind die pädagogischen Fachkräfte oft für Eltern die ersten Ansprechpartner, wenn Beratung und Unterstützung benötigt wird. Besonders unter dem Hintergrund veränderter familiärer Bedingungen und Konstellationen ist es wichtig, dass die Erzieherinnen und Erzieher auf ein professionelles Netzwerk von lokalen Beratungsstellen zurückgreifen können, die den Familien fachgerechte Auskünfte geben können. Nur so kann der gesetzliche und gesellschaftliche Auftrag der Kindertageseinrichtungen und eine optimale Begleitung auf dem „Lebensweg Kita“ stattfinden.
„In Kombination mit dem Erziehung- und Bildungsauftrag, den pädagogischen Konzepten wie Erziehungspartnerschaft, Inklusion, Demokratiebildung und Partizipation wird deutlich, dass ohne eine Öffnung in die sozialräumlichen Zusammenhänge und ohne einen Blick auf die Lebenssituationen der Familien moderne Kitaarbeit nicht denkbar ist“, sagte Ina-Mareike Giangrande, pädagogische Fachberatung der Stadt Haiger und Organisatorin eines ersten Netzwerktreffens unter dem Motto „Verbinden – Begreifen – Bewegen“. Die Stadt Haiger hatte die freien und städtischen Kindertageseinrichtungen aus Haiger sowie Vertreter regionaler Beratungs- und Unterstützungsstellen eingeladen. Ziel war es, in den Dialog zu treten, einen ersten Überblick über die Angebote zu bekommen und letztendlich mehr Handlungssicherheit in der Vermittlung von Beratungsstellen zu schaffen. Begrüßt wurden die Teilnehmer von Stadträtin Sigrun Schmidt, die selbst als Erzieherin „vom Fach“ ist.
Fünf Organisationen kamen ins Rathaus, um den Leitungen der Kindertageseinrichtungen ihre Beratungs- und Unterstützungsangebote für Familien vorzustellen: Das Nationale Zentrum Frühe Hilfen des Lahn-Dill Kreises, die Regionale Diakonie an der Dill (Schwangerenberatung), der Familienentlastende Dienst des Deutschen Roten Kreuzes (Hippy-Projekt), die Vitos Klinik aus Herborn sowie die Caritas (Cari Change, Migrations- und Elternberatung). Informiert wurde zunächst über 15-minütig wechselnde „Speed-Infodatings“. Daran schloss sich eine Podiumsdiskussion unter der Moderation von Matthias Jung (St. Elisabeth-Verein) an, in der die Beratungsstellen sich einem Fragenkatalog stellten. Dabei ging es um aktuelle Herausforderungen bei der Arbeit, Chancen einer Zusammenarbeit und Visionen. „Wenn Beziehungsarbeit optimal funktioniert, kann man den Eltern direkt weiterhelfen“, sagte Jung. Aus diesem Grund gelte es, die Zuständigkeiten der Beratungsstellen kennenzulernen und die Ressourcen zu bündeln. Stadträtin Sigrun Schmidt, ebenfalls Leiterin einer Kindertageseinrichtung, betonte in ihrer Rede die große Bedeutung eines solchen Treffens und bedankte sich im Namen des Magistrates bei den Vertretern der Beratungsstellen. Ina-Mareike Giangrande zog ein positives Fazit zu der Veranstaltung und teilte mit, dass es eine Wiederholung dieses Angebotes geben werde.
Vertreter regionaler Beratungs- und Unterstützungsstellen stellten ihre Arbeit vor. Das Netzwerktreffen sollte den Kindertageseinrichtungen mehr Handlungssicherheit in der Vermittlung von Beratungsstellen geben. In einer Podiumsdiskussion sprachen die Beratungs- und Unterstützungsstellen über aktuelle Herausforderungen bei der Arbeit, Chancen einer Zusammenarbeit und Visionen.
Fotos: Lea Siebelist